Hört man sich in der Branche nach den wichtigsten SEO-Trends für das Jahr 2014 um, fällt vor allem ein Begriff: Content Marketing. Hochwertige Inhalte entscheiden kräftig darüber mit, wer in den SERPs prominent gelistet wird und wer nicht. Doch wie sieht es mit den anderen klassischen SEO-Instrumenten wie dem Link-Building aus? Welche Werkzeuge helfen noch, welche schaden vielleicht sogar? Eine Analyse.
Lange Zeit galt es als eines der wichtigsten SEO-Instrumente, möglichst viele Backlinks zu generieren. Besonders gerne von Seiten mit hohem Pagerank, zur Not aber auch von eine Fülle eher unbedeutender Seiten. Wie diese Backlinks zustande kamen, spielte keine Rolle. Tauschen, kaufen, spammen: Jedes Mittel schien recht, um Google zu signalisieren: Diese Website wird von vielen anderen verlinkt – also ist sie wichtig und gut!
Intelligentes Link-Building
Diese Praktiken gehören längst der Vergangenheit an, doch das Linkbuilding gehört immer noch zu den Standarddisziplinen vieler SEO-Experten. Nur geht man inzwischen behutsamer und intelligenter vor. Links werden nicht in großen Blöcken, sondern Schritt für Schritt aufgebaut, um ein organisches Wachstum zu simulieren. Von Linktauschbörsen lässt man die Finger und setzt lieber auf direkte Deals mit interessanten Anbietern. Auch auf die Linkverteilung wird geachtet. Wer in 1.000 Foren verlinkt wird, aber auf keiner anderen Website macht Google schließlich skeptisch.
Google lässt uns im Dunkeln tappen
Doch was dieses Link-Building überhaupt bewirkt, ist sehr umstritten. Seitdem Google den Pagerank vernachlässigt und kaum noch aktualisiert, tappen die Online-Marketing-Experten im Dunkeln und rätseln, warum bei manchen Suchanfragen Websites top gelistet werden, die deutlich weniger Backlinks aufzuweisen haben, als andere, die erst auf den Folgeseiten von Google platziert werden. Fest scheint zu stehen: Das Link-Building verliert an Bedeutung, vielleicht hat es überhaupt keine mehr. Diese Frage könnte aktuell nur Google beantworten.
Neue Währung: User-Experience
Was Google unmissverständlich predigt ist die Tatsache, dass der Suchalgorithmus inzwischen hauptsächlich auf die User-Experience achtet. Sprich: Wie schnell baut sich eine Website auf? Wie lange verweilt er auf der Website? Sprich: Google will ermitteln, wie zufrieden der Besucher mit der Website und folglich auch mit der Empfehlung durch das Suchergebnis war. Link-Building verliert damit ebenso an Bedeutung wie das Credo, Texte möglichst suchmaschinenoptimiert zu verfassen. Die starre Verteilung wichtiger Keywords, die in einer exakten Anzahl im Text aufzutauchen haben, hat mit einer positiven User-Experience nichts zu tun. Folglich verliert sie an Bedeutung, auch weil Google mit Hummingbird dem starren Keyword-Matching bereits ein Ende gesetzt hat.
„Was meinen Sie? Steht die SEO tatsächlich vor einem gewaltigen Umbruch, oder funktionieren die traditionellen Werkzeuge nach wie vor – auch wenn Google uns etwas anderes glauben machen will! Diskutieren Sie mit!“
SEO: Der Besucher steht im Mittelpunkt
Doch was bleibt für die SEO-Experten dann eigentlich noch zu tun? Können sie ihren Kunden nun raten, komplett auf die Suchmaschinenoptimierung zu verzichten und sich ausschließlich darauf zu konzentrieren, hochwertige Inhalte für ihre Kunden bereitzustellen? Nein! Denn Suchmaschischenoptimierung ist noch lange nicht tot, aber sie steht vor einem gewaltigen Umbruch. Ihre neue Ausrichtung muss darauf zielen, Google nicht als Maschine zu begreifen, die es auszutricksen gilt, sondern als Besucher, den man mit seinem Angebot überzeugen will. So schreibt man also künftig suchmaschinenoptimierte Texte, indem man sie für seine Leser optimiert. Mit einem klaren Fokus, verständlicher Sprache und einer übersichtlichen Formatierung. Und vor allem einem Inhalt, der ihren Erwartungen entspricht und den sie als Bereicherung empfinden.
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