Bei all der Konzentration auf Design und Navigation darf nie der Inhalt vergessen werden. Doch auch hier zählt die Verpackung! Wie texte ich für Webseiten, wie transportiere ich Informationen und was gilt es, in puncto Zielgruppenansprache zu beachten? Wir zeigen Ihnen, wie Ihre Texte zu Volltreffern werden.
Das Internet hat unseren Alltag in den letzten Jahrzehnten völlig durcheinandergewirbelt. Landauf, landab wird inzwischen völlig selbstverständlich gepostet, gechattet, getwittert, geskypt und – fast schon Old School – gemailt. Logisch, dass bei solchen Verschiebungen im Freizeitbereich andere Tätigkeiten zurückgehen. So beispielsweise das Fernsehen, das immer mehr Konsumstunden an das Internet verliert. Gleiches gilt aber auch für das Lesen. Wobei eigentlich mehr gelesen wird als je zuvor – nur in den meisten Fällen keine Bücher oder Magazine mehr, sondern stattdessen Texte im Internet.
Inhaltsverzeichnis
Ungeduldige Leser
Durch das Internet haben sich die Lesegewohnheiten völlig verändert. Bis vor einigen Jahren war das Lesen eine Angelegenheit, der man seine volle Aufmerksamkeit schenkte und bei der man sich problemlos mehrere Stunden auf ein Thema konzentrieren konnte. Wer im Internet recherchiert, liest hingegen völlig anders. Wahrscheinlich kennen Sie die Vorgehensweise von sich selbst: Sie suchen via Google nach potenziell interessanten Quellen, die Sie der Reihe nach abklappern.
Dabei lesen Sie jedoch keine langen Texte, sondern scannen sozusagen einmal im Schnelldurchgang den Inhalt einer Webseite. Erst wenn der erste Eindruck Ihr Interesse weckt, springen Sie tatsächlich in den Text. Aber nicht wie auf einer Buchseite von Anfang bis Ende; Sie starten mit einem Absatz, der Ihrer Meinung nach den größten Informationsnutzen verspricht. Hält er Ihren Erwartungen stand, lesen Sie auch die anderen Abschnitte.
Kurze Aufmerksamkeit
Die Möglichkeit, innerhalb von Sekunden von A nach B zu springen und neben dem Surfen auch noch gleichzeitig zu chatten, eingehende Mails zu überfliegen und regelmäßig News-Portale zu checken, hat einen Nebeneffekt, den viele von uns sicherlich schon an sich selbst bemerkt haben: Es fällt uns zunehmend schwer, unsere Konzentration über einen längeren Zeitraum hochzuhalten und uns nur einer einzigen Informations- oder Unterhaltungsquelle zu widmen. Dafür gesorgt hat aber nicht nur das Internet, sondern auch das Privatfernsehen. 25 Minuten reguläre Sendung, anschließend fünf Minuten Werbeunterbrechung. Diesem Rhythmus passen wir uns zunehmend an und empfinden es als Belastung und werden nervös, wenn uns keine Unterbrechungen gestattet werden.
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Text und Design
Möchte man als Webentwickler ausführliche, tiefgehende Texte für eine Website schreiben, mag man über diese Entwicklung lamentieren – ändern kann man sie nicht. Und stellen muss man sich ihr allemal. Wer Texte für Webseiten entwickelt, muss dem Rechnung tragen, dass man Informationen in der heutigen Zeit nur noch häppchenweise präsentieren sollte. Ganz unabhängig vom eigentlichen Text und für sich bedeutet das: viele kurze Absätze. Auf keinen Fall lange Textblöcke, die Ihre Besucher sofort abschrecken, da sie ein langes, angestrengtes Lesen prophezeien. Das bedeutet Arbeit und schreckt ab.
Text und Design sind dementsprechend keine unterschiedlichen paar Schuhe, sondern – um im Bild zu bleiben – der linke und der rechte Schuh eines Paares. Seine Besucher informieren, Dienstleistungen oder Produkte anpreisen, sich selbst präsentieren: Neben einem gelungenen Design ist es vor allem die Qualität des Textes, die über den Erfolg oder Misserfolg einer Website entscheidet.
Thematisch sortieren
Wollen Sie auf Ihrer Website lange Texte präsentieren, sollten Sie also unbedingt mit vielen Absätzen arbeiten. Hilfreich sind zudem Zwischenüberschriften, die eine thematische Sortierung schaffen und zudem als Eyecatcher dienen. Solche Überschriften springen dem Nutzer sofort ins Auge und werden häufig sogar noch vor der eigentlichen Überschrift wahrgenommen. Ebenso wie in Zeitschriftenartikeln dienen Zwischenüberschriften dazu, den Lesern Einstiegspunkte zu bieten. Nicht jeder ist daran interessiert, einen kompletten Text zu lesen, wenn er nur auf der Suche nach einer einzigen Information ist. Auch für das Erstellen des Inhalts hat das natürlich Konsequenzen. Bilden Sie thematische Blöcke, die zwar insgesamt eine durchgehende Linie aufweisen, aber gleichzeitig in sich abgeschlossen sind.
Auf Seiten verteilen
Trotz aller schöner Blockbindung sind lange Texte im Internet grundsätzlich ein Problem – auch hier sind wir wieder bei der Herausforderung der kurzen Aufmerksamkeitsspanne, die der Besucher einer Website schenkt. Natürlich lässt es sich trotzdem nicht immer verhindern, dass Themen eine entsprechende Größe erfordern. In diesem Fall sollten Sie nicht den Fehler begehen und versuchen, den kompletten Text auf eine Seite zu packen.
Auch hier hat man es dann mit einer Eigenheit der Internetnutzer zu tun: Sehen sie einen Text vor sich, dessen Länge Sie nicht abschätzen können, weil auch durch das kurze Nach-unten-Scrollen kein Ende in Sicht ist, werden sie mit hoher Wahrscheinlichkeit das Lesen irgendwann abbrechen – selbst wenn der Text ihnen zusagt. Dieses Problem umgehen Sie, indem Sie Ihre Textblöcke wiederum in größere Blöcke und auf mehrere Seiten unterteilen. Sehr schön gelöst ist das beim IT-Portal www.golem.de und auch bei der Online-Ausgabe des Spiegel (www.spiegel.de), bei deren langen Texten sofort ersichtlich ist, wie viele Textseiten auf den Leser warten und was sie inhaltlich zu bieten haben. Kleine Häppchen lassen sich eben immer besser verdauen als riesige Portionen!
Möglichkeiten nutzen
Nach wie vor fällt auf vielen Seiten auf, dass die Besonderheiten des Internets wenig genutzt werden und viele Webentwickler sich darauf beschränken, in Word vorgeschriebene Texte eins zu eins ins Web zu übertragen. Dabei ist nicht nur die Lesegewohnheit im Internet eine völlig andere als bei der klassischen Lektüre, sondern logischerweise auch die Funktionsweise. Während dem Leser bei einem Buch oder auch einer Zeitschrift ein gleichförmiger Textfluss angeboten wird, bietet das Internet viel mehr Möglichkeiten zur Gestaltung eines Textes.
Eine sehr schöne Möglichkeit, einen Text sinnvoll zu komprimieren, aber gleichzeitig auch interessierten Lesern die nötige inhaltliche Tiefe anzubieten, stellen beispielsweise Textlinks dar. Insbesondere bei anspruchsvolleren Themen mit vielen Fachbegriffen kann es sich anbieten, im Text die entsprechende Kenntnis vorauszusetzen, gleichzeitig aber auch über einen Link im Text die Möglichkeit anzubieten, sich diesen online kurz erklären zu lassen. Wird dies mittels einer Lightbox gelöst, halten Sie dabei zudem Ihre Leser auf Ihrer Seite und machen es ihnen leicht, in den Haupttext zurückzukehren.
Beschränkt ist diese Möglichkeit nicht nur auf technische Erläuterungen – auch komplexe Inhalte lassen sich auf diesem Weg nur für die sichtbar machen, die dies wollen. Alle anderen lesen einfach ohne Unterbrechung im Haupttext weiter. Ein Beispiel: Ein Laminathersteller stellt seinen Kunden seine neue Produktlinie vor, die durch eine besondere Strapazierfähigkeit und Trittschalldämmung auskommt, nennen wir die Linie „Silent Ultra“, die Nachfolgerin von „Silent XXL“.
Wird diese neue Linie im Haupttext beschrieben, können die zuständigen Texter eine optisch und inhaltlich gelungene Lösung kreieren, indem sie die einzelnen Vorteile der Produktlinie mittels Überschriften gruppieren und denen jeweils kurze Texte folgen lassen. Erst ein Klick auf „detaillierte Infos“ würde den Nutzer mit tiefergehendem Interesse die Neuerungen in ausführlicher Form erklären – hier könnte man dann auch die Zielgruppenansprache verändern und deutlich mehr Fachbegriffe verwenden.
Von Klingelton bis Stahlrohr
Neben den Fragen des grundsätzlichen Aufbaus von Textinhalten auf Webseiten ist natürlich auch der Text selbst ein Thema mit vielen Fallstricken. Wer Texte erzeugen will, sollte sich vor dem Tippen des ersten Wortes folgende Fragen stellen. An wen richtet sich die Webseite? Welche Vorkenntnisse kann ich bei meinen Besuchern voraussetzen? Was erwarten meine Besucher von meiner Website? Und was genau soll der Text erreichen? Die Frage der Zielgruppe ist für den Stil eines Textes von entscheidender Bedeutung. So wird ein Klingeltonanbieter natürlich anders texten als ein Stahlrohrhändler. Stellen Sie sich also die Frage, wer Ihre Seite größtenteils aufrufen soll oder wird?
Es macht zum Beispiel einen großen Unterschied, ob Ihr Unternehmen im B2B oder B2C tätig ist. Richten Sie sich beispielsweise als Großhändler an Einzelhändler Ihrer Branche, können Sie problemlos fachliche Vorkenntnisse voraussetzen. Anders sieht es jedoch aus, wenn Sie sich an Endkunden aller Schichten richten. Hier sollten wenig verbreitete Fremdwörter und Fachbegriffe möglichst vermieden werden. Anders sieht es wiederum aus, wenn Sie sich an Akademiker wenden! In jedem Fall gilt: Überlegen Sie sich, welchen Sprachschatz Ihre Besucher wahrscheinlicherweise mitbringen und welche Ansprache sie auf Ihrer Seite erwarten. Nehmen Sie die Antworten als Maßstab für jeden Text, der auf Ihrer Website erscheinen wird. Denken Sie immer daran: Sie schreiben nicht für sich selbst, sondern für die Besucher Ihrer Website.
Kein Schema F
Nicht nur die Gruppierung in Häppchen und die passende Ansprache ist bei einem Text entscheidend dafür, ob Sie Ihre Informationen transportiert bekommen oder nicht. Mindestens ebenso wichtig ist, einen angenehmen Lesefluss für Ihre Besucher zu schaffen. Dabei gilt es, mehrere Regeln unbedingt zu beachten. Vermeiden Sie verschachtelte Bandwurmsätze, die über etliche Zeilen laufen und mehr Kommata aufweisen als die meisten anderen Sätze Worte! Auch wenn man sich selbst über eine gelungene komplizierte Satzkonstruktion freuen mag – für den Leser sind solche Satzmonster extrem anstrengend. Nicht selten hat man dann den ersten Teil eines Satzes schon vergessen, bevor man am Ende angekommen ist.
Kurz halten sollte also nicht für einen Text insgesamt, sondern auch satzintern die Devise sein. Kurz bedeutet aber nicht monoton und simpel. Konstruieren Sie Ihre Sätze nicht nach dem „Schema F“, indem Sie nur Hauptsätze mit Subjekt, Prädikat und Objekt bilden. Bauen Sie Variationen ein, indem Sie Nebensätze verwenden und Ihre Sätze auch ab und zu mit einem solchen Nebensatz starten lassen. Ansonsten laufen Sie Gefahr, dass man auch beim stillen Lesen automatisch in diesen „Leier-Rhythmus“ verfällt. Spaß macht diese Art zu lesen nicht unbedingt!
Die Betriebsblindheit
Zurück zu unserer Feststellung am Anfang dieses Artikels, dass einem als Texter von Webseiten von den meisten Besuchern nur ein kurzes Aufmerksamkeitsfenster geschenkt wird. Nutzt man dieses nicht, hat man den Besucher auch schon wieder an eine andere Seite verloren. Für die Konzeption von Website-Texten hat dies zur Folge, dass unbedingt kurz und prägnant formuliert werden muss. Ausschweifende blumige Erklärungen gehören in einen Roman, aber nicht auf eine Website. Wenn Sie Texte erzeugen, hilft es zunächst einmal, nach den vorgestellten Regeln Inhalte zu konzipieren. Ist dieser erste Entwurf dann fertig, nehmen Sie ihn sich Satz für Satz zur Brust.
Welche Worte sind für das Verständnis und für den Lesefluss tatsächlich von Bedeutung und welche dienen nur als Füllwörter? Finden Sie solche Füllwörter – wie im vergangenen Satz das „tatsächlich“ –, gilt es, diese zu streichen. Geht man nach diesem Schema Satz für Satz vor, gelingt es, ohne inhaltliche Einschnitte machen zu müssen, den Text deutlich zu komprimieren. Ist auch diese Arbeit erledigt, gehört der Text aber immer noch nicht online gestellt, denn Sie sollten ihn nicht nur selbst gegenlesen, sondern auch die Meinungen anderer zu Rate ziehen. Denn häufig neigt man zur „Betriebsblindheit“.
Da man selbst weiß, wovon man schreibt, vergisst man, den Leser auf seinem Kenntnisstand abzuholen. So können beispielsweise manche Gedankensprünge nur nachvollzogen werden, wenn man als Leser ein entsprechendes Vorwissen mitbringt. Um solche potenziellen Probleme im Vorfeld zu erkennen und letztendlich zu vermeiden, ist das Probelesen so wichtig. Ist der Text verständlich? Lässt er sich leicht und flüssig lesen? Wenn Ihre Probanden diese Fragen mit „ja“ beantworten, stehen die Chancen gut, dass Sie auch bei Ihren echten Website-Besuchern Ihre gesteckten Ziele erreichen!
Bildquelle: berwis / pixelio.de